Franchising - der logische Weg für Filialisten
Dr. Hubertus Boehm
Filialen haben gewöhnlich so hohe Fixkosten, dass sie nur in größeren Orten mit konzentriertem Marktpotenzial errichtet werden können. Das regional breitgestreute Potenzial kleinerer Orte bleibt unerschlossen. Es kann aber möglicherweise durch Franchise-Nehmer ausgeschöpft werden.
In Branchen mit kleinbetrieblicher Struktur sind Franchise-Betriebe meistens Familienbetriebe. Da Franchise-Nehmer als Unternehmer bereit sind, sich überdurchschnittlich einzusetzen und außerdem für Arbeitsspitzen Familienmitglieder und Freunde zur Verfügung stehen, sind sie in der Arbeitskapazität besonders flexibel. Ihr Fixkostenanteil ist wesentlich niedriger. Franchisierte Familienbetriebe können deshalb bei geringerem Marktpotenzial existieren als Filialen. Die Kombination eigener Vertriebsstellen in Ballungsgebieten mit Franchise-Betrieben in potenzialschwachen Gebieten ermöglicht es somit einem Filialisten, das Marktpotenzial tiefer auszuschöpfen.
Dieses Prinzip wird von namhaften deutschen Filial-Systemen seit langem mit Erfolg prakti- ziert. Die Voraussetzungen für den Aufbau eines ergänzenden Franchise-Systems als zusätzlichen Vertriebskanal sind in Filial-Systemen besonders günstig. Nahezu alle erforder- lichen Elemente sind bereits vorhanden, das bewährte Geschäftsmodell, die leistungsfähige Organisation und ein überregionales Image mit hohem Bekanntheitsgrad. Die Investitionen für die Entwicklung des Franchise-Systems sind relativ gering. Das gleiche gilt für die durch Schulung, Unterstützung, Steuerung und Kontrolle entstehenden Kosten.
Für einen Filialisten ergeben sich beim Aufbau eines Franchise-Kanales zahlreiche Vorteile: …